Nachhaltig online shoppen: 6 Ideen für umweltschonendes Onlineshopping

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Nachhaltig online shoppen: 6 Ideen für umweltschonendes Onlineshopping

Im Internet bestellen ist heute beliebter denn je. Klar, denn schließlich ist die neue Jeans, der nächste praktische Küchenhelfer oder auch das nützliche Sport-Gadget fürs Homeworkout nur einen Klick entfernt. Und auch ein panischer Last-Minute-Kauf, um beim Geburtstag der Tante nicht mit leeren Händen dazustehen, kommt den meisten wahrscheinlich bekannt vor. Dass diese Käufe nicht unbedingt die umweltfreundlichsten sind, ist uns dabei oftmals zwar bewusst, aber die Flexibilität des Online-Shoppings ist zugegebenermaßen auch einfach einzigartig. Denn immerhin sparen wir damit Zeit: Der Weg in die Stadt, das Durchforsten von Ladenregalen und auch die Frage „Was genau will ich eigentlich?“ erübrigt sich dank vordefinierter Filter und Sucheinstellungen.

Wie umweltschädlich ist Onlineshopping wirklich?

Die Antwort darauf lässt sich so pauschal gar nicht einfach geben. Man denke daran, dass auch Geschäfte nicht ohne Energie auskommen, um einzelne, meist sehr hochwertige, Produkte zu präsentieren und für die Kund*innen ansprechend auszuleuchten. Auch die Autofahrt in die Stadt ist natürlich nicht nachhaltig. Außerdem wird wohl auch kaum jemand sagen, dass die aktive Präsentation von Fernsehern und anderen Elektrogeräten im Laden ökologisch gut sei.

Auch sonst benötigen Läden selbstredend Mengen an Energie für Heizung und Strom. Hinzu kommt, dass große Geräte viel Platz bei der Lieferung an einen Händler einnehmen und somit zum Beispiel für das Befüllen eines Lagers mit Elektrogeräten bereits einige Kilometer zurückgelegt wurden. Die CO2-Bilanz kann dabei je nach Produkt sehr unterschiedlich ausfallen. Klar ist trotzdem: Beim Onlineshopping fallen Mengen an Verpackungsmüll an, die beim Einkauf im Laden nicht da wären. Dabei werden die Verpackungen oft nur einmal benutzt bevor sie direkt im Müll landen. Welche Verpackung in welchen Müllsack gehört, könnt ihr auf unserer Übersicht zur Mülltrennung nachlesen.

Auch das stundenlange Suchen in Shops und Portalen kann die Energiebilanz je nach Gerät bei Kunde und Shop schnell mal in die Höhe treiben. Außerdem sollte man sich natürlich nicht zuletzt die Frage stellen, welches Produkt man da gerade in seinen Warenkorb legt und wo es herkommt und produziert wurde. Herstellungsbedingungen lassen sich beim Online-Shopping nicht einfach so face to face erfragen, sondern müssen erst auf Websites gesucht und eventuell telefonisch herausgefunden werden. Allgemein gilt sowohl online als auch offline: Der beste Kauf ist ökologisch gesehen derjenige, der gar nicht erst stattfindet.

Wie ihr eure (unvermeidbaren) Online-Bestellungen trotzdem nachhaltig halten, den Verpackungsmüll reduzieren könnt und worauf ihr beim Kauf außerdem achten solltet, haben wir euch in diesem Artikel einmal zusammengefasst.

1. Plastik und Verpackungsmüll sparen mit Sammelbestellungen

Verpackungsmüll in Form von Styropor, Plastikschnüren und Verpackung ist alles andere als nachhaltig. Ebenso die Lieferung in mehreren Paketen. Onlineshopping sollte also definitiv nicht zur Regel werden! Glücklicherweise kommt 2021 das Verbot von mehreren Einweg-Plastik Artikeln. Wenn ihr mehr darüber erfahren möchtet, klickt einfach hier.

Auch ein Blick auf die Lieferbedingungen kann die Umwelt schonen: Kommt die Lieferung in mehreren Teilen oder wird alles zusammen geliefert? Gibt es Möglichkeiten, um weitere Lieferungen zu sparen? (Auch hier nochmal: Wird es wirklich gebraucht?) Fragt doch einfach eure Freund*innen oder Nachbar*innen, ob sie mitbestellen möchten. Win-Win: Umwelt schonen und Versandkosten sparen!

Nachhaltige Online-Shops bieten auch bei der Lieferung meist wieder Alternativen an und verwenden bei der Verpackung Second-Hand-Materialien und –Pakete und Füllungen aus nachhaltigen Materialien wie Pflanzenstärke. Außerdem etablieren sich Pfandsysteme für ökologische Lieferkisten, ähnlich wie bei To-Go-Bestellungen in Restaurants, nach und nach.

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2. Lebensmittel ökologisch online kaufen

In den Supermarkt für den Wocheneinkauf? Muss heute niemand mehr, wenn er nicht will. Gemüse, Reis und Milch sind wie alles andere nur einen Klick entfernt. Massenhafte Bestellungen von importierten Lebensmitteln sollten zwar vermieden werden, aber bei einigen Produkten kann sich die Bestellung wirklich lohnen.

Besonders regionale Spezialitäten schonen die Umwelt dabei manchmal mehr als der Kauf im Markt. Bestelle ich ein lokal hergestelltes Produkt aus Bayern beispielsweise am anderen Ende von Deutschland, kann der Kauf durchaus nachhaltiger sein, als wenn ich ein ähnliches Produkt im Supermarkt kaufe, welches bereits quer durch die Welt transportiert wurde. Außerdem lohnt sich hier die Suche nach regionalen Lieferdiensten, die vor allem frisches Obst und Gemüse aus der Nähe und bemüht ressourcenschonend liefern. So erhaltet ihr nicht nur frische Ware, sondern schont die Umwelt durch regionale Lieferung. Tipps wie ihr beim Einkaufen auf Plastik und unnötige Verpackung verzichten könnt, findet ihr hier

Lebensmittel nachhaltig online im Korb liefern lassen

3. Umweltschonend im Internet suchen und bei nachhaltigen Online-Shops einkaufen

Auch wenn die Suche über Google bequem und schnell geht, ist es leider nicht unbedingt die nachhaltigste Art für das Shopping-Erlebnis. „Grüne“ Suchmaschinen wie Ecosia fördern hingegen mit jeder Nutzung gemeinnützige Projekte. Das Geld muss dabei nicht extra gespendet werden, sondern die Ausgaben werden über Werbeanzeigen gedeckt.

Wie bei Lebensmitteln kann auch die Zeit in die Suche nach nachhaltigen Online-Shops für andere Produkte gut investiert sein. Diese Shops setzen nicht nur auf umweltschonende Verpackungen und sparen Plastik ein, sondern machen sich auch für einen nachhaltigen Versand stark. Zusätzlich vertreiben sie insbesondere faire Produkte, die möglichst umweltschonend, unter angemessenen Bedingungen und für gerechte Löhne hergestellt wurden. Küchenhelfer, Sportgeräte und (nützliche) Geschenke könnt ihr dort auf jeden Fall mit besserem Gewissen kaufen – und auch sonst ist die Auswahl riesig.

Einige Lieferdienste bringen eure Pakete schon Co2-neutral, aber wie sieht es mit dem Online-Shop aus? Fragt hier gerne nach Kooperationen (und auch nach allem anderen, was du zu den nachhaltigen Lieferbedingungen wissen möchtest), DHL beispielsweise unterstützt mit „GoGreen“ eine umweltfreundliche Lieferung, indem es als Ausgleich Projekte zum Klimaschutz unterstützt. Bestellt außerdem nur im äußersten Notfall per Express! Damit vermeidet ihr ungenutzten Raum in Transportern und somit unnötige Fahrten.

4. Kauf hinterfragen und Retouren vermeiden

Ganz klar: Ein Klick ist mit wesentlich weniger Kraftanstrengung verbunden als Klamottenberge beim Bummeln durch den ganzen Laden zu tragen, bis endlich irgendwann die Umkleide erreicht ist. Aber 20 Teile, die du am Ende eh wieder zurückschickst, bringen dir leider gar nichts – im Gegenteil. Denn letztendlich gibst du so nur Geld für Dinge aus, die du nie benutzt oder trägst oder, wenn du dich doch fürs Behalten entscheidest, nehmen sie bei dir zuhause einfach nur Platz weg. Umweltsünder Nr. 1 sind hier aber ganz klar die Retouren, also die Lieferungen, die du nach deiner Bestellung wieder zurückschickst. Denn die Rücksendung kostet Ressourcen, Lieferfahrten und auch die Verpackung des Pakets war quasi für die Katz.

Besser ist hier also nicht nur, den Einkauf jedes Teils zu hinterfragen, sondern auch bewusst alle Möglichkeiten zur Vermeidung von Retouren zu nutzen. Neben Größentabellen, Maßangaben und virtuellen Modellen können das auch Rückblicke auf bereits getätigte Käufe sein. Einige Teile benötigen einfach eine Anprobe im Laden, die man dann auch unterstützen sollte. Und zwar nicht durch einen Besuch im Geschäft und einem anschließenden Online-Kauf. Hinzu kommt, dass viele Retouren bei einigen Händlern aus Kostengründen nach der Retoure vernichtet werden, anstatt überprüft und für neue Kunden zur Verfügung gestellt.

Auch Spenden lohnen sich meist aus Steuergründen nicht. Also checkt vor der nächsten Bestellung nochmal euren Warenkorb und fragt euch bei jedem Stück vor der Bestellung „Muss das sein?”. Wenn die Retoure wirklich mal unvermeidbar ist, dann verwendet wenigstens die Originalverpackungen, um auch hier nochmal unnötigen Müll zu reduzieren.

5. Lieferungen an Paketshops oder Packstationen

Auch die Zustellung von Paketen zu jeder Haustür fällt ziemlich in die CO2-Bilanz und ist damit im doppelten Sinn nicht nachhaltig: Die Löhne und Arbeitsbedingungen für Paketzusteller*innen und andere Arbeitnehmer*innen sind in vielen Unternehmen nicht unbedingt das, was man sich unter “fair” vorstellt. Ressourcen und Lieferfahrten können hier durch die Lieferung an Paketstationen gespart werden, an denen ihr dann zu Fuß eure Pakete abholen könnt. Außerdem erspart ihr dem*r Fahrer*in so unnötig doppelte Wege, wenn die Lieferung aus Zeitgründen nicht erfolgreich war.

Hier kann im Zweifel ein Anruf beim Unternehmen also einiges an Zeit, Ressourcen und auch Kraft sparen. Alternativ kann auch eine Lieferung in den zugehörigen Laden des Shops nachhaltig sein. Denn auch das spart Lieferwege und CO2, wenn ihr zu Fuß oder mit dem Rad das Paket abholt. Auch bei einer unvermeidbaren Retoure kann die Abgabe im Laden übrigens wieder ganz einfach Ressourcen sparen.

6. Second-Hand - Kleidung und anderes nachhaltig kaufen

Reduce, reuse, recycle: Second Hand erfreut sich on- und offline vor allem bei Klamotten schon seit einigen Jahren immer größerer Beliebtheit. Ob die Bluse von der besten Freundin „übernehmen“, den Pulli vom älteren Bruder leihen oder auch das ganze Outfit von völlig Fremden erwerben – Geld sparen wollen wir alle bei Kleidung. Und für die nächste Hochzeitseinladung kann der Kauf von einem Abendkleid, das dann erstmal einige Zeit im Schrank verbringt, auch wirklich lohnenswert sein. Auch online lassen sich einige Second Hand-Shops finden, wobei nicht nur Klamotten das Angebot prägen. Neben Kleidertauschplattformen für Circular-Fashion und Websites zum Anbieten für Second-Hand-Mode werden auch andere Portale für Möbel und Ähnliches immer beliebter.

Auch gebrauchte Smartphones und das gute alte Buch können über Online-Wege ein zweites Leben erhalten. Natürlich sollte bei größeren Anschaffungen auf den Zustand des Produktes geachtet und sich über Rückgabebedingungen informiert werden, um sich vor ärgerlichen Fehlkäufen zu schützen. Second-Hand-Shopping kostet also zwar etwas Zeit, aber spart Ressourcen, die nicht für die Herstellung eines neuen Produktes benötigt werden.

Soll es dann doch ein ganz neues Kleidungsstück sein, dann vermeidet Fast Fashion! Informiert euch auch hier über Bedingungen und den Ort der Herstellung und investiert in nachhaltig produzierte Teile, an denen ihr lange Freude habt und die ihr vielseitig kombinieren könnt. Kurz: Basic-Liebe kommt nie aus der Mode!  

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Onlineshopping kann man machen, aber bitte nicht regelmäßig

Die Umwelt retten tut man mit Bestellungen in Online-Shops nicht unbedingt, aber gleich ein schlechtes Gewissen muss man beim Kauf im Netz auch nicht haben. Vielmehr sollte man sich, wie beim Shoppen in der Stadt, gezielt die Frage nach der Notwendigkeit eines neuen Stücks stellen und auch mal einen Blick in die ökologischen und sozialen Lieferbedingungen des Unternehmens werfen. Ganz egal, ob neue Klamotten, die schicke Yoga-Matte oder ein Hauptsache-ich-hab-was-Geschenk: Brauche ich es und kann ich den Kauf wirklich ethisch vertreten? Oder tut's auch ein Besuch auf dem nächsten Flohmarkt oder ein paar neue Turnschuhe vom Fachgeschäft um die Ecke? 

Wie bereits angedeutet, ist der nachhaltigste Kauf der, den es nicht gibt. Ganz auf Onlineshopping verzichten muss man deshalb aber natürlich trotzdem nicht. Seinen Kauf ab und zu vielleicht ein zweites oder drittes Mal zu hinterfragen, kann schon einiges bewirken. Und mal im Ernst: Selbstgemachte Geschenke, persönliche Gutscheine oder Einladungen stechen panische Last-Minute-Käufe doch echt um Längen aus.

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