Nachhaltiger Versand: In 4 Schritten zum umweltfreundlichen Online-Shop

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Nachhaltiger Versand: In 4 Schritten zum umweltfreundlichen Online-Shop

Wir kennen es alle, Online Bestellungen sind einfach und schnell. Besonders durch die Corona-Zeiten hat der Versand einen großen Boom erlebt. Wenn Ihr nicht nur bei Euren Produkten, sondern auch im Versand auf Nachhaltigkeit achten möchtet, findet Ihr hier alles, was ihr wissen müsst, um Eure Produkte auch nachhaltig zu Euren Kund*Innen zu bekommen.

Schritt 1: Nachhaltige Versandverpackungen

Die nachhaltigste Variante ist immer die, in der nichts neues produziert werden muss. Also ist das nachhaltigste, was ihr machen könnt, schon vorhandene Pakete, Boxen, Versandverpackungen etc. wiederzuverwenden!

Für die vorhandenen Verpackungen wurde schon Energie und Ressourcen verbraucht, um sie herzustellen. Wieso das Produkt dann direkt wegschmeißen? Wenn es noch in Takt ist, könnt es einfach noch ein zweites Mal benutzen und somit Ressourcen schonen. Auch hier gilt wieder, ein kurzes Statement z.B. in Form eines Stickers auf dem Paket holt eure Kund*innen ins Boot und sie wissen direkt Bescheid, wieso sie ein altes Paket erhalten!

Das alte Paket ist zu kaputt, um es wiederzuverwenden? Auch kein Problem! Schreddert die Pappe und benutzt sie dann als Füllmaterial oder um Dinge zu polstern! Super einfach und vor allem spart ihr damit Geld für neues Füllmaterial! Falls ihr nun aber doch neue Pakete benötigt, gibt es auch da verschiedene Möglichkeiten, auf die geachtet werden können.

Versandverpackungen aus recycelten Materialien

Zu den herkömmlichen Optionen gibt es mittlerweile viele nachhaltige Varianten, die aus ressourcenschonenden und nachwachsenden oder recycelten Rohstoffen bestehen. Das können z.B. Kartons aus recycelter Pappe sein, oder aber aus Grasfasern und Zuckerrohrfasern. Der Vorteil von Gras und Zuckerrohr gegenüber Holz ist z.B., dass sie schnell nachwachsen und dabei bodenschonend sind. Gras kann mehrfach im Jahr problemlos geerntet werden. Außerdem sind die Alternativen ebenfalls biologisch abbaubar!

#IAMPLASTICFREE Mailer

Wer schon einmal online Kleidung gekauft hat, kennt die Versandtaschen, die üblicherweise aus Plastik bestehen. Seit Anfang 2022 gibt es die #IAMPLASTICFREE Mailer: Eine plastikfreie Versandtasche für Kleidung und alles, was nicht unbedingt einen Karton mit Füllmaterial braucht.

Bestehend aus dem gleichen Material auf Basis von Maniokstärke wie die #IAMPLASTICFREE Shopping Bags sind sie 100% frei von erdölbasiertem Plastik, fühlen sich hochwertig an, und sind vollständig biologisch abbaubar.

Wie andere Versandtaschen auch schützen die #IAMPLASTICFREE Mailer die Waren vor Regenwasser und leichten äußerlichen Einflüssen, sollten aber nicht zu nass oder zu heiß werden, da die Folie dadurch aufweicht. Empfindliche Gegenstände sollten eine zusätzliche Polsterung erhalten, da die Mailer nicht gepolstert sind.

Vor allem für Restaurants und Imbisse finden sich auch tolle Alternativen zu Styropor-Einwegverpackungen und Einweg-Trinkbechern.

Unser Tipp: Sollte es doch mal zu einer Retoure kommen, bittet eure Kund*innen, diese in den ursprünglichen Verpackungen zu euch zurückzusenden und keine neuen dafür zu verbrauchen. Auch hier gilt, wenn die Retoure nicht umsonst ist, überlegen die Kund*innen vorher, ob es sich lohnt. Dadurch können unnötige Retoure vermieden werden.

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Unsere erdölfreien Einkaufstaschen und Versandbeutel sind biologisch abbaubar und wasserlöslich. Teste sie und überzeug' Dich selbst.

Schritt 2: Transparenz in der Kommunikation

Der erste Punkt ist Transparenz! Ihr wollt mehr auf Verpackungsmüll achten? Wollt die Plastikfolien gegen nachhaltige Alternativen ersetzen und mit grünen Angeboten der Paketlieferdienste versenden? Super! Das finden nicht nur wir, sondern auch eure Kund*innen! Immer mehr Konsument*innen ist Nachhaltigkeit wichtig. Nicht nur bei den Produkten, die sie kaufen, sondern auch beim Versand. 

Kommuniziert also klar, dass euch die Umwelt am Herzen liegt und ihr deshalb bei der Verpackung sowie beim Versand auf nachhaltige Varianten setzt. Wenn ihr den Versand dadurch nicht kostenlos anbieten könnt und das Paket auch nicht am nächsten Tag da sein kann, hat da ein stark wachsender Anteil an Nutzer*innen Verständnis für! Es muss nur vorher einmal transparent erklärt werden. Ein kostenpflichtiger Versand stößt viele Kund*innen auch noch einmal zum Nachdenken an: Brauche ich das Teil wirklich und könnte die Größe passen? Oder schicke ich es am Ende eh nur wieder zurück?

Im ersten Moment könnte es vielleicht dazu führen, dass ihr weniger Bestellungen erhaltet, im Umkehrschluss bedeutet es aber vor allem: Retoure vermeiden! Auch das kann wieder mit 2-3 einfachen Sätzen direkt auf der Website kommuniziert werden, z.B. “Hey du! Schön, dass du dich für eine Bestellung bei uns entschieden hast. Versandkosten gibt es bei uns, weil uns die Umwelt am Herzen liegt! Wir versenden klimaneutral und verwenden recycelte und nachhaltige Verpackungen. Außerdem versuchen wir so, unnötige Retoure zu vermeiden und möchten dazu anregen, dass nur die Dinge bestellt werden, die auch benötigt/ behalten werden” 

Mit einer kurzen Erklärung wird den Konsument*innen schnell klar, dass es sich lohnt, für den Versand zu bezahlen und sie bestellen automatisch mit einem guten Gewissen! 

Unser Tipp: Ihr könnt auch anbieten, dass eine bestimmte Summe zu dem Einkauf hinzugefügt wird, um den Co2- Ausstoß der Bestellung auszugleichen. Dieser wird dann direkt an Umweltorganisationen gespendet. z.B. an Primaklima.
 

Schritt 3: Nachhaltige Etiketten und Füllmaterial

Bei den Verpackungen hört es noch nicht auf! Auch bei Füllmaterialien, Klebeband und Etiketten kann man auf nachhaltige Varianten umsteigen. Auch dafür gibt es tolle Alternativen. So z.B. die plastikfreien Polsterungs-Möglichkeiten aus Holzwolle oder die Verpackungschips aus Maisstärke und Wasser. Diese können einfach auf dem Kompost entsorgt werden.

Auch bei den Etiketten kann man auf Alternativen aus Graspapier oder Holzfolie umsteigen. So gibt es z.B. auch für das “Vorsicht Glas”-Plastikklebeband eine passende Variante aus Papier. Denn diese reduzieren den Verbrauch von Wasser und Energie und vermindern den Einsatz von Chemikalien. Außerdem sind sie recycle- und kompostierbar.

Vorteile Graspapier

  • getrocknetes Gras verwendet weniger Zellstoffe 
  • sehr nachhaltiger Ersatzstoff für Holzfasern
  • auf heimischen Wiesen angebaut, welche als Ausgleichsflächen dienen und somit nicht zur Lebensmittel- und Futterproduktion geeignet sind 
  • regional, extrem kurze Transportwege im Gegensatz zu Importwegen von Holz. 
  • verbraucht weniger Energie als Frischfasern und Altpapierverarbeitung

Schritt 4: Nachhaltiger Versand bzw. Transport

Nachdem wir uns mit der Frage nach möglichst nachhaltigen Verpackungen, Etiketten und Füllmaterial beschäftigt haben, widmen wir uns jetzt dem grünen Versand. Auslieferungen können z.B. durch die Auslieferung mit dem Fahrrad anstelle eines Autos umweltfreundlicher werden. Vor allem in Städten sieht man diese Auslieferungsart schon häufig. Aber auch auf dem Land gibt es abgasfreie Zustellungen durch Elektromobilität. Für Langstrecken-Pakete bedeutet klimabewusster Versand, wenn Pakete mit Schiff und Zug transportiert werden und daraufhin auf elektrische Fahrzeuge gesetzt wird.

Viele nutzen auch die Möglichkeit, ihre Co2-Emissionen auszugleichen, indem sie an Klimaschutzprojekte spenden oder z.B. in Wiederaufforstung investieren. So erreichen sie, dass an anderen Stellen Co2 eingespart wird oder aus der Atmosphäre gebunden wird. So sollen Firmen ihren Ausstoß kompensieren können. Hierbei kritisiert die Deutsche Umwelthilfe aber, dass die CO2-Vermeidung durch Kompensation sehr billig sei und dies nicht die realen Schadenskosten widerspiegeln würde.

Nun haben wir die verschiedenen Versandangebote innerhalb Deutschlands einmal für euch vergleichen. 

DHL

Seit 2008 bietet DHL die klimaneutrale Option DHL GoGreen an, bei der der Versanddienstleister die ausgestoßenen Emissionen durch Spenden in Klimaprojekte ausgleicht und durch Elektroautos und E-Bikes verringert. Besonders auf der letzten Meile zu den Haushalten setzt DHL auf klimaneutrale Zustellung.

Das Unternehmen hat sich als Ziel gesetzt, bis 2030 7 Milliarden Euro in grüne Technologien zu investieren und für all ihre Kernprodukte eine grüne Alternative anzubieten. Dazu gehören sowohl der Transport per E-Auto und E-Bike, als auch per LKW, Flugzeug und Schiff, wobei alternative Kraftstoffe verwendet werden sollen. Bis 2050 plant das Unternehmen, vollständig klimaneutral zu handeln.

DPD

DPD versendet standardmäßig all ihre Pakete CO2-neutral. Hierfür nutzt der Versanddienstleister möglichst effiziente Verbrenner-Fahrzeuge, Lastenräder und E-Bikes, um die ausgestoßenen Emissionen zu verringern und spendet in Klimaprojekte, um die Emissionen auszugleichen. Als Pilotprojekt verwendet DPD in einigen Regionen Hamburgs spezielle E-Lastenräder und alternative E-Mobile, um die Zustellung ausschließlich Emissionsarm auszuführen.

Bis 2025 will DPD Pakete in 225 Großstädten weitgehend emissionsfrei ausliefern, wofür Messstationen für die Luftqualität ausgebaut werden sollen. Darüber hinaus sollen (mehr) Ladestationen für Elektrofahrzeuge, mehr Paketshops und nachhaltige Depots und Mikrodepots dazu kommen, um den Komfort der Abholung zu verbessern, sodass weniger Pakete überhaupt bis zur Tür zugestellt werden müssen.

GLS

GLS setzt auf Pilotprojekte, um in entsprechenden Städten emissionsfrei zuzustellen. So sind in Leipzig zwei Drittel der Fahrzeuge elektrisch betrieben, in Konstanz besteht eine Kooperation mit einem Logistik-Anbieter für E-Bikes, und in Ludwigsburg beteiligt sich der Versanddienstleister an einem städtischen Pilotprojekt. Ausgestoßene Emissionen werden mit Spenden in Klimaprojekte kompensiert.

Nach eigenen Angaben verwendet GLS an allen deutschen Standorten 100% Ökostrom aus regenerativen Energien und will mit Mikro-Depots und modernen Planungsinstrumenten die Transportwege minimieren und effizient gestalten. Entsprechende Depots sollen die notwendige Ladeinfrastruktur erhalten, um den Umstieg auf E-Mobilität zu ermöglichen.

UPS

Derzeit verwendet UPS über 13.000 Fahrzeuge mit alternativem Antrieb und fördert Innovationen im Luft- und Bodenbetrieb. Davon sind aktuell lediglich etwas mehr als 1.000 Plug-In-Hybride, da UPS besonders auf erneuerbares Erdgas und andere alternative Antriebe setzt. Auch UPS setzt auf Mikrodepots in Innenstädten, um eine klimaneutrale Zustellung per E-Bike, Frachtendreirad oder Abholstationen zu gewährleisten.

Dazu hat sich der Versanddienstleister dazu verpflichtet, 10.000 weitere Elektrofahrzeuge vom britischen Startup Arrival, welches statt in zentralen Gigafactories in dezentralen Microfactories umweltfreundlicher produziert. Der Versanddienstleister hat eine Milliarden US-Dollar in Fahrzeuge, Tankstellen und Kraftstoffe für diese investiert.

Liefergrün

Liefergrün fokussiert sich auf umweltfreundlichen, schnellen und komfortablen Last-Mile Versand. Dabei setzt das Unternehmen aus Münster auf grüne, dezentrale Micro-Hubs und emissionsfreie Lieferung. Aktuell werden lediglich Hamburg, Berlin und Köln abgedeckt, jedoch wird dieses Netz bis Mitte 2023 um vier weitere Städte und Regionen erweitert; weitere fünf Städte sind in Planung.

Für die Lieferung setzt Liefergrün auf Cargo-Bikes und E-City Vans, um Emissionen nicht zu kompensieren, sondern zu vermeiden. So verspricht der Versanddienstleister Lieferung am selben oder nächsten Tag in einem von den Kund*Innen wählbaren Zeitfenster. Über die Sendungsverfolgung sehen diese die voraussichtliche Ankunftszeit und können mit Liefergrün erhaltene Sendungen von der Haustür für die Rücksendung abholen zu lassen.

Wenn Ihr viel in eine der von Liefergrün bedienten Regionen an Privatkund*Innen versendet und die Geschwindigkeit eine besondere Anforderung ist, dann könnte Liefergrün eine gute Lösung für Euer Unternehmen sein.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass jedes Unternehmen versucht nachhaltiger zu agieren. Vor allem DHL und DPD gelingt dies gut. Eine weitere und für das Klima attraktive Lösung sind Paketstationen, da so nicht mehr jeder Haushalt einzeln angefahren werden muss. Darüber haben Verkäufer*innen leider wenig Einfluss, aber auch hier gilt wieder: Transparenz! Wieso den Kund*innen beim Kauf ihres Produktes nicht die Empfehlung aussprechen, sich für eine Lieferung zu einer Paketstation zu entscheiden? 

Wie ihr seht, gibt es einiges, auf das man als Unternehmen achten kann, um die Produkte und Bestellungen nachhaltig zu verschicken! Wir hoffen, wir konnten euch einen Überblick über verschiedene Verpackungen, Kartons, Füllmaterial und weiteres geben, so dass eure nächsten Lieferungen nun (noch) umweltfreundlicher ausfallen.

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