Lautstärke im Gastgewerbe: 3 Tipps für eine angenehme Geräuschkulisse

Lautstärke im Gastgewerbe: 3 Tipps für eine angenehme Geräuschkulisse

Klirrende Gläser, aufregende Gespräche am Nachbartisch, ein klingelndes Handy oder jemand, der gerade ein Geburtstagslied anstimmt. Die Lautstärke in Restaurants und Bars steigt im Laufe des Abends an und wird manchmal nicht nur von Anwohner*innen sondern auch von Gästen als störend empfunden. Jeder wünscht sich natürlich viele Gäste, aber das bedeutet oft viel Lärm. Dabei kommt es auch immer auf das Ambiente an: Sitze ich in einem romantischen Restaurant mit Geigenspieler*innen oder bereite ich mich gerade auf meinen Karaoke-Auftritt in der spanischen Tapas-Bar vor?

Wir zeigen euch, welche Auflagen es zur Lautstärke im Gastgewerbe gibt und mit welchen Tipps & Tricks ihr den Lärmpegel gering halten könnt.

Bereits bei der Eröffnung eures Gewerbes müsst ihr entsprechende Lärm oder Schallschutzmaßnahmen vorzeigen. Besonders wenn ihr in eurem Programm Live Musik oder sogar einen DJ einplant. Dabei muss man bedenken, dass nicht nur Musik, sondern auch eure Gäste, das Servieren von Speisen oder auch ankommende und abfahrende Autos Geräusche verursachen. Aber keine Sorge, auch nachträglich könnt ihr einige Vorrichtungen einbauen, um gegen keine Richtlinien zu Verstoßen und auf eure Umgebung Rücksicht zu nehmen.

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Welche Vorschriften zur Lautstärke gelten für den Außenbereich?

Wie schon erwähnt, spielt die Lautstärke im Außenbereich oder Biergarten eine besondere Rolle. Gaststätten müssen dabei dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) sowie der Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm) folgen. 

Wichtig für die Gastronomie außerhalb des Gebäudes ist die Nachtruhe, die in den meisten Städten um 22 Uhr beginnt. Erkundigt euch hier am besten bei eurem lokalen Stadtrat oder der Gemeinde, da es für manche Orten und Regionen auch Sonderregelungen gibt. Früher gab es zusätzlich die “Sperrstunde” für das Nachtleben, welche in den frühen Morgenstunden (5 Uhr bis 7 Uhr) lag. Diese findet mittlerweile selten Beachtung und gilt zurzeit nur noch in Bremen und Baden-Württemberg.

Bei Stadtfesten oder internationalen Ereignissen wie der Fußball-WM gibt es oft Ausnahmen, bzw. besondere Richtlinien für die Nachtruhe und den Lärmpegel. Informiert euch hier auf der offiziellen Seite der Stadt oder des Landkreises. Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass die ansässigen Gastgewerbe vor einem einzigartigen Ereignis rechtzeitig über Änderungen diesbezüglich von Seiten der Stadt informiert werden.

Aber Achtung: An gesetzlichen Feiertagen gibt es andere Vorschriften, die Musik- und Unterhaltungsveranstaltungen zu gewissen Uhrzeiten untersagen. Beispielsweise sind am Karfreitag und zu den Zeiten von Gottesdiensten keine öffentlichen Veranstaltungen mit Musik erlaubt.

Unser Tipp: Stellt euch von vornherein gut mit euren Nachbar*innen, um Lärmbeschwerden zu vermeiden. Lasst eine Telefonnummer für Fragen oder Anmerkungen da, über die ihr während der Öffnungszeiten erreichbar seid. Dadurch wenden sie sich in möglichen Störfällen erst einmal an euch und nicht direkt an die Polizei oder das Ordnungsamt.

Welche Regelungen zur Lautstärke gibt es im Innenbereich?

Im Innenbereich darf die Lautstärke ein gewisses Level an Dezibel (dB) nicht überschreiten.  Das genaue Level ist davon abhängig, in welchem Bundesland ihr euch befindet. Beispielsweise ist es aber schon ab 45 dB schwierig, ein normales Gespräch zu führen. Ab 60 dB muss man sogar mit lauter Stimme reden, damit die Gesprächspartner*innen einen verstehen können.

Und dabei greift ein bekanntes Phänomen: Sobald sich manche Leute lauter unterhalten, hebt man selbst auch seine Stimme. Man möchte seinen gegenüber ja schließlich verstehen und auch verstanden werden. Dies steigert sich oft immer weiter, so dass die Parteien immer lauter und lauter werden, was nur schwer zu unterbinden ist.  

Leichte Jazzmusik für das Sterne-Restaurant oder doch die ABBA-Hits für die neue Bar? Wie laut und welche Hintergrundmusik ihr in dem vorgegebenen Rahmen aussucht, liegt in euren Händen und sollte zu eurem Ambiente passen. Falls ihr euch unsicher seid, fragt doch einfach mal direkt bei euren Gästen nach, wie sie die Musik empfinden. Zu laut? Zu leise? Genau richtig? Zeigt ruhig, dass ihr euch über solche Dinge Gedanken macht und selbst kleinen Details Aufmerksamkeit schenkt, die zur Zufriedenheit eurer Gäste beitragen.

Hinweis: Besonders in der fortwährenden Corona-Krise muss der Abstand zwischen den Gästen erhöht werden, wodurch die Stimmen weniger sind und die Lautstärke geringer ist. Ihr braucht Tipps zur Corona-Gastronomie? Dann könnt ihr hier nachlesen, wie ihr den Neustart hinlegt und euren Gästen eine sichere und trotzdem schöne Atmosphäre bietet. 

3 Tipps für eine angenehme Geräuschkulisse

1. Geräuschreduzierende Elemente nutzen

Allgemein kann man sagen: Je größer der Raum und desto weniger Einrichtung, umso schlechter die Raumakustik. Das bedeutet im Endeffekt, dass zusätzliche Raumelemente das Lärm-Risiko sinken lassen können. Gleichzeitig könnt ihr sowohl die Höhe des Raumes ausnutzen, als auch allgemein weiche Materialien verwenden, um den Schall zu reduzieren. 

Dazu gehören beispielsweise:

  • Trennwände
  • Pflanzen
  • Vorhänge
  • Schiebetüren aus Glas
  • Flexible Stellwände
  • Großformatige Bilder
  • Tücher
  • Filze unter allen Stühlen
  • Deckensegel oder Deckenpaneele
  • Bilder mit Akustikschaumstoff

Mit Hilfe dieser Inspirationen könnt ihr die Lautstärke im Restaurant oder in der Bar gering halten und gleichzeitig eine Wohlfühl-Atmosphäre schaffen. Viele dieser Artikel findet ihr im Baumarkt, in Secondhand Läden oder im Internet. Wie ihr nachhaltig Online-Shoppen könnt, erfahrt ihr hier

Falls ihr nicht nur an eurer Geräuschkulisse, sondern auch an der Umweltfreundlichkeit eures Restaurant oder Hotels feilen wollt, haben wir hier einige Tipps für euch

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2. Einzelne Bereiche abgrenzen

Wartende Gäste, klingelnde Telefone, das Öffnen der Tür und Gelächter großer Gruppen sorgen alle dafür, dass die Geräuschkulisse ansteigt. Um das zu vermeiden gibt es ein paar einfache Kniffe, um mehr Ruhe und eine entspannte Atmosphäre zu bewahren 

1. Eine Telefonstation einrichten, bei der sich das Telefon also nicht mobil beim Personal befindet. Am besten steht oder liegt es in einem gesonderten Raum weit entfernt von dem Sitzbereich. Darüber hinaus solltet ihr auch hier die Lautstärke des Tons so anpassen, dass es zwar noch zu hören ist, aber nicht alle anderen Geräusche übertönt. Unser Tipp: Teilt immer ein bis zwei Verantwortliche für den Telefondienst ein, die für den Abend zuständig sind.

2. Um wartende Gäste und das Klappern der Eingangstür zu überspielen, hilft ein Vorhang oder auch eine Glas- oder Plexiglasscheibe. Dies gilt insbesondere dann, wenn in eurem Gastgewerbe eine Reservierungs-Pflicht herrscht, werden viele Gäste kommen, die warten oder sogar wieder gehen müssen. Durch eine räumliche Abtrennung könnt ihr diese Interaktionen von euren anderen Gästen fernhalten

3. Sobald ihr eine Personengruppe mit mindestens 8 Personen habt, lohnt es sich diese ein wenig von den anderen Gruppen abzugrenzen. Ganz nach dem Motto “the more the merrier” steigt die Stimmung und somit auch die Lautstärke bei größeren Gruppen. Dieses geschieht insbesondere dann, wenn sich Gruppen zu einem Anlass wie beispielsweise einem Geburtstag oder einer Hochzeit treffen.

Durch einfache Raumtrenner und Pflanzen könnt ihr diese Geräuschkulisse ein wenig entzerren. Darüber hinaus ist es praktisch große Gruppen in Raumecken zu setzen, um weniger Aufmerksamkeit gegenüber den anderen Gästen zu erwecken.

3. Den Küchenbereich clever distanzieren

In der Küche geht es oft heiß und schnell her: Der Pudding muss gerührt, der Kartoffelbrei gestampft, der Lachs gebraten und die Teller angerichtet werden. Dabei müssen sich die Köch*innen untereinander und mit dem Service austauschen und Absprachen treffen. Da wird es schon mal etwas lauter. Damit eure Gäste davon aber nicht gestört werden, könnt ihr ein paar einfache Maßnahmen ergreifen:

  • Falls ihr noch in der Planung oder im Aufbau eures Gastgewerbes seid, lohnt es sich auf jeden Fall Gedanken über die Platzierung der Küche zu machen. Bestenfalls könnt ihr diese in einem abgegrenzten Bereich platzieren.
  • Falls ihr nicht mehr in der Konstruktionsphase eures Gewerbes seid, kann ein Vorhang zwischen dem Küchen- oder Privatbereich und dem Restaurant helfen, um sowohl Geräusche als auch hektisches Treiben von den Gästen fernzuhalten. Eine Schwingtür empfiehlt sich eher weniger, da es dabei oft zu Unfällen wie Zusammenstößen kommt. Eine Durchreiche ist eine weitere Option, welche sich auch im Nachhinein einbauen lässt. Dadurch kommt das Servicepersonal dem Küchenpersonal auch nicht in die Quere und durch ein etabliertes System muss sich weniger verständigt werden.
  • Solltet ihr in eurem Restaurant Live Cooking anbieten, bei dem die Gäste ihr Essen bei der frischen Zubereitung verfolgen können, nützen euch Plexiglaswände. Diese verringern nicht nur die Geräusche beim Kochen, sondern schützen auch eure Gäste vor Spritzern.

Unser Tipp: Kunststoff-Verpackungen machen beim Öffnen, Zusammendrücken und Entsorgen auch Geräusche. Wie ihr eure Gastronomie plastikfreier macht und gleichzeitig das Rascheln und Knistern reduziert, erfahrt ihr hier.

Clevere Konstruktionen oder geregelte Abläufe können einem den Alltag im Gastgewerbe um einiges erleichtern. Nicht nur was die Lautstärke betrifft, sondern auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter*innen, kann man unter dem Begriff “New Work” viele neue Inspirationen zur Gestaltung der Arbeitsatmosphäre finden. Falls ihr mehr über “New Work” im Gastgewerbe erfahren wollt, könnt ihr hier nachlesen

Vorbereitung ist das A&O

Mit wenigen Tipps und Tricks könnt ihr die Lautstärke in eurem Gastgewerbe reduzieren und eine wohlige Atmosphäre für eure Gäste zu schaffen. Mit der richtigen Vorbereitung könnt ihr von Beginn an für die richtige Stimmung sorgen.

Denkt daran euch mit den Nachbar*innen gut zu stellen, um jegliche Beschwerden fernzuhalten. Wenn es doch mal zu einer Beanstandung kommen sollte, habt ihr nun immerhin einige Ideen parat, um die Geräuschkulisse zu reduzieren. Schaut oder fragt auch unbedingt bei euren lokalen Einrichtungen nach, ob es Sonderregelungen im Bereich Lärm und Nachtruhe gibt, um bestens vorbereitet zu sein. 

Zusammenfassend kann man sagen: Vorbereitung ist hier das Wichtigste, um gar nicht erst Beschwerden aufkommen zu lassen. Also informiert euch, plant & probiert aus und vergesst den Spaß dabei nicht!

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