Verbot von Einweg-Plastik 2021: 3 Tipps wie ihr der Plastik-Verschwendung entgegenwirkt
“Wenn die weltweite Vermüllung so weitergeht, haben wir 2050 in unseren Weltmeeren genauso viel Plastik wie Fisch”, lautet es in einem Bericht der “New Plastics Economy”. Dabei gehören Wattestäbchen, Luftballonstäbe, Einweggeschirr, Tüten, Plastikflaschen und Getränkebecher zu den Gegenständen, die am häufigsten in unserer Umwelt gefunden werden.
Glücklicherweise steht uns bald das Ende für Plastikbesteck und Einwegprodukte aus Styropor bevor. Das von der Bundesregierung beschlossene Verbot zielt auf die Reduzierung von Plastikmüll in unserer Umwelt und die Förderung von umweltfreundlichen Alternativen ab. Welche Produkte dieses Verbot alle betrifft, wann es in Kraft tritt und welche Alternativen es gibt, haben wir hier für euch gesammelt.
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Rückblick: Plastiktüten-Verbot 2020
Schon seit 2016 bewegt sich einiges im Bereich Nachhaltigkeit in Deutschland. Viele Läden haben eine Gebühr für Plastiktüten erhoben und bieten sogar plastikfreie Alternativen an. Das Bundeskabinett hat im November 2019 dem Verbot von Plastiktüten zugestimmt.
Mittlerweile wurde der Gesetzesentwurf im Bundestag eingebracht. Sobald das Gesetz den Bundestag und Bundesrat passiert hat, soll es eine 6-monatige Übergangsfrist geben, um die Restbestände in den Märkten aufzubrauchen und rechtzeitig neue Alternativen zu besorgen. Welche Plastiktüten das Gesetz genau umfasst und welche nachhaltigen Optionen es zu den herkömmlichen Plastiktüten gibt, erfahrt ihr hier.
Warum soll es das Einweg-Plastikverbot 2021 geben?
Eine Dönerbox, ein Kaffee-to-Go oder das asiatische Essen zum Mitnehmen: Die Verpackungen von Essen und Trinken werden häufig nur einmal benutzt. Umweltfreundliche Alternativen sind zwar bereits verfügbar aber noch nicht im Tagesgeschäft angekommen. Das bedeutet: Weiterhin wird zu viel Verpackungsmüll produziert und weiterhin landet umweltschädlicher Kunststoff in unserer Natur.
Bisher gibt es kein Gesetz zum Verbot von Plastikprodukten, da Kunststoffe nicht als Gefahrstoffe angesehen werden. Da die Vermüllung ein immer größeres Problem darstellt und gleichzeitig an medialer Aufmerksamkeit zunimmt, möchte die EU ein Gesetz zur Herstellung und Verwendung von Einweg-Plastik verordnen.
Plastikprodukte zu denen es bereits nachhaltige Alternativen gibt, sollen somit in Zukunft nicht mehr produziert werden. Einmal-Essensverpackungen und Einmal-Becher aus Plastik oder Styropor sollen also erheblich reduziert werden.
Wann genau soll das Verbot kommen?
Ab dem 03. Juli 2021 soll das Verbot von Einweg-Plastik innerhalb der EU in Kraft treten. Dabei wird im Detail die Herstellung von Einweg-Plastik verboten. Ziel ist es der Ressourcenknappheit entgegenzuwirken, die Verschmutzung der Umwelt zu stoppen und besonders den Plastikanteil in den Meeren einzudämmen.
Darüber hinaus sollen in der Zukunft auch Einweg- und Mehrwegflaschen besser gekennzeichnet und zugleich das Mehrwegsystem ausgeweitet werden. Die entsprechende Regelung soll die Vernichtung funktionstüchtiger Waren untersagen. Beide Regelungen gehören zum neuen Gesetz der EU- Abfallrahmenrichtlinie.
Welche Produkte betrifft das Verbot?
Mit der Verordnung werden herkömmliche Einwegprodukte aus Kunststoff verboten, die aus fossilen Rohstoffen wie Rohöl hergestellt werden. Landen sie in der Umwelt und nicht in der gelben Tonne, verbleiben sie dort viele Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte - genau wie Einweg-Plastiktüten.
Mit der Regelung zum Verbot von Einweg-Plastik werden herkömmliche Produkte aus Kunststoff verboten. Folgende Plastikartikel fallen unter das Verbot:
- Besteck (Gabel, Messer, Löffel)
- Geschirr (Teller, Schalen, Becher)
- Trinkhalme
- Wattestäbchen
- Essstäbchen aus Kunststoff
- Styropor-Verpackungen
- To-Go Becher
Darüber hinaus werden Wegwerf-Teller und -becher aus biobasierten oder biologisch abbaubaren Kunststoffen verboten. Für alle diese Dinge gibt es bereits umweltfreundliche Alternativen.
3 Tipps wir ihr im Alltag Plastik vermeidet
1. Verpackungsfrei einkaufen
Um garnicht erst Müll entstehen zu lassen, bietet es sich an Lebensmittel und Kleidung ohne Verpackung zu kaufen. Online-Waren sind oft in unzähligen Plastikhüllen verpackt, weshalb es sich naheliegt, die meisten Produkte direkt im Laden vor Ort zu besorgen. Tipp: Bringt dort am besten eure eigene wiederverwendbare Tüte mit.
Im Supermarkt gestaltet es sich manchmal schwieriger, keine zusätzliche Verpackung zu benutzen, wie zum Beispiel bei losen Tomaten oder Pflaumen. Hier können Obst- und Gemüsebeutel helfen: Mit den Beuteln oder Netzen kann man besonders kleine Lebensmittel wie Feigen oder Kiwis gut zusammenhalten und gleichzeitig vor äußeren Einflüssen schützen. Erhältlich sind diese bei Reformhäusern, lokalen Outdoor- und Weltläden sowie mittlerweile auch in vielen Supermärkten wie beispielsweise bei Penny oder Rewe.
Für Kleidung bieten sich nachhaltige Labels mit fairen Löhnen oder auch Second-Hand Läden an. Hier findet man meistens auch die außergewöhnlichsten Teile. Dabei gebt ihr dem Kleidungsstück nochmal eine zweite Chance, womit es nicht auf dem Müll landet. Falls ihr doch nicht um den Online-Einkauf herum kommt, findet ihr hier Ideen zum nachhaltigen Shoppen im Internet.
Unser Tipp: Wir stecken immer eine unserer #IAMPLASTICFREE Bags in den Rucksack, um für spontane Einkäufe gewappnet zu sein.
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Darüber hinaus gibt es bei uns in Deutschland zahlreiche Unverpackt Läden. Alle Nahrungsmittel sind hier in großen Mengen vorhanden, sodass ihr euch eure Wunsch-Menge an Reis, Haferflocken, Nudeln, Trockenobst, Schokolade, Couscous usw. in eigene Behälter abfüllen könnt. Dafür müsst ihr vorher einmal eure Gefäße wiegen und das Gewicht festhalten. Anschließend füllt ihr euch die Nahrungsmittel ab und lasst an der Kasse den entsprechenden Preis berechnen.
In den Unverpackt Läden findet man aber nicht nur Essbares. Viele Geschäfte bieten auch Kosmetik- und Waschartikel an, die frei von überflüssiger Plastikverpackung und schädlichem Mikroplastik sind. Feste Shampoos, Bambus-Zahnbürsten, Rasierhobel, Seife und Waschmittel-Drops sind nur einige nachhaltige Produkte aus dem Sortiment der Unverpackt-Reihe. Lasst euch auch die wöchentlichen Mittagsangebote, die manche Standorte anbieten, nicht entgehen. Hier könnt ihr vegetarische und vegane Köstlichkeiten probieren und neue Leute mit ähnlichen ökologischen Interessen kennenlernen.
2. Nachhaltige Alternativen nutzen
Schaut euch mal daheim um: Gibt es im Badezimmer oder in der Küche Artikel, die auch plastikfrei erhältlich sind? Welche Situationen begegnen euch Tag für Tag in denen ihr überflüssige Verpackung benutzen müsst, die meistens nach dem einmaligen Gebrauch im Müll landet? Ist es vielleicht der Coffee-to-Go zur Arbeit oder fängt es vielleicht schon davor mit eurer Zahnbürste an? Vielleicht lässt sich ja die Spülbürste aus Kunststoff gegen eine Holzbürste austauschen und gibt es das Shampoo mit dem tollen Zitronenduft auch ohne diese Plastikverpackung?
Wir haben eine Checkliste zusammengestellt, wie ihr durch kleine Veränderungen mehr Plastik in eurem Alltag sparen könnt:
- Wiederverwendbare ökologische Beutel wie unsere #IAMPLASTICFREE Bag statt herkömmlicher Plastiktüte
- Gemüse- und Obstnetze anstelle von Hemdchenbeuteln
- Zahnbürste aus Bambus oder Holz
- Festes Shampoo und Seife
- Trinkflasche aus Glas oder Edelstahl
- Soda-Stream anstatt PET-Mineralwasserflaschen
- Spülbürste aus Holz
- Waschbare Lappen und Schwämme
- Lunchboxen aus Bambus oder Edelstahl
- Plastikfreie Trinkhalme
- Wiederverwendbare To-Go Becher
- To-Go Becher aus umweltfreundlichen Materialien wie unsere #IAMPLASTICFREE To-Go Becher
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Unser Tipp: Wenn ihr mal wieder eine Party schmeißen wollt und nicht wisst, wie ihr die plastikfrei gestalten könnt, findet ihr hier Ideen und Tricks für eine gelungene umweltfreundliche Feier.
Zudem können auch wiederverwendbare Artikel benutzt werden, die eine hohe Lebensdauer haben. Beispielsweise gibt es mittlerweile in vielen Geschäften Pfandsysteme. Besonders kleine Läden, lokale Lebensmittelanbieter und Geschäfte mit ökologischem Fokus haben ihre eigenen Ausleih- und Rückgabesysteme entwickelt, um sinnlose Umverpackung zu sparen.
Beispielsweise bieten manche Bäckereien Tragekisten für größere Bestellungen an oder der regionale Bauernmarkt sammelt Gläser von Joghurt und Milch wieder ein, um diese nach der Reinigung neu zu befüllen. Fragt hier einfach direkt nach und erkundigt euch, denn ihr wärt überrascht wie viele Betriebe solche Möglichkeiten anbieten.
3. Vor Ort genießen
Wer kennt es nicht: Schnell mal vor der Arbeit noch einen Smoothie holen oder in der Wartezeit auf den Zug noch fix eine Asia-Box snacken. Take-away Essen ist im letzten Jahrzehnt immer beliebter geworden und erleichtert uns den manchmal stressigen Alltag. Dabei vergessen wir aber oft, dass die leckeren Produkte sich in Verpackungen befinden, die wir direkt nach dem Verzehr entsorgen, wodurch die meisten Verpackungen im Schnitt gerade einmal 20 Minuten verwendet werden.
Wir wir schon erwähnt haben, bietet es sich an nachhaltige Alternativen zu nutzen. Man kann aber theoretisch noch einen Schritt weiter gehen: Versucht doch mal euch die paar Minuten mehr Zeit zu nehmen und euch in den Kaffee-Shop oder den Asialaden zu setzen und somit das Geschirr vor Ort zu benutzen. Dadurch entsteht nämlich kein Abfall.
Nutzt diese kleine Pause als Ruhezeit und probiert mal wieder aus, euch nur auf diese eine Sache zu konzentrieren: den Genuss. Wir verstricken uns zu oft in stressigen Situationen und vergessen den alltäglichen kleinen Freuden Beachtung zu schenken. Genießt die Atmosphäre des Cafes oder Restaurants und fokussiert euch in diesen Momenten auf euch und die Köstlichkeiten vor euch. Das hilft nicht nur der Umwelt sondern bringt auch mehr Achtsamkeit und Freude in euren Alltag.
Einweg-Plastik kann schon jetzt vermieden werden!
Es bleibt spannend was sich im Bereich Umweltverschmutzung und Plastik-Verbote bei uns in Deutschland und in der EU noch alles ändern wird. Die ersten Meilensteine sind in Sicht und immer mehr Menschen legen Wert auf nachhaltige Produkte und umweltfreundliches Verhalten. Die Reise- und Hotelleriebranche wird grüner, die Gastronomiebranche entwickelt innovative Ideen und Produkte und auch Privatpersonen verändern ihr Konsumverhalten aus Liebe zur Umwelt.
Wir sind zuversichtlich, dass wir gemeinsam etwas bewegen können. Dabei muss sowohl aus Produzent*innen- als auch als Konsument*innensicht ein Umdenken stattfinden. Vor allen Dingen appellieren wir noch einmal an die Politik, mehr Regulierungen zu Kunststoff und dessen Verwendung in den Bundestag einzubringen. Um wirklich zu wissen, welche Produkte nachhaltig sind, benötigen wir eine erhöhte Transparenz!
Wir drücken die Daumen, dass wir ab nächstem Juli mehr und mehr nachhaltige Alternativen beim Verzehren unser Lieblingsspeisen entdecken werden!
Plastiktütenverbot 2022: Hier zeigen wir nachhaltige Alternativen zur herkömmlichen Plastiktüte.